"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Freitag, 27. März 2015

Frühlingsgedicht

Ich habe mir vorgenommen, ab jetzt jedes Jahr für jede Jahreszeit ein Gedicht auswendig zu lernen.

Frühling

Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
»Er kam, er kam ja immer noch«,
Die Bäume nicken sich's zu.

Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuss auf Schuss;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muss.

Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: »Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai.«

O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh':
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch du.

Theodor Fontane (1851)

Donnerstag, 19. März 2015

Way of Capitalism

Gesehen in Hamburg-Altona


Diskussion über konfuzianische Erziehung in China

Aus dem Goethe-Institut in Peking erhalte ich die Nachricht, dass mein Artikel über die konfuzianische Erziehung (Konfuzius auf dem Sparkonto) auf Weibo (einem großen chinesischen Portal für Mikroblogger - eine Art Kreuzung aus Twitter und Facebook) nach drei Tagen schon 16.000 mal gelesen, 14 mal weitergeleitet und 7 mal kommentiert wurde. Das Thema der traditionellen Erziehung scheint auch in China kontrovers diskutiert zu werden.

Freitag, 13. März 2015

Lernen wie zu Konfuzius' Zeiten

"Lernen und fortwährend üben: Ist das denn nicht auch befriedigend?" (Konfuzius, Gespräche I,1)

Im Dezember letzten Jahres besuchte ich für einen Artikel die Zhiqian-Schule in Hamburg. Sonntagsschulen, in denen Kinder, die Sprache und Kultur ihrer Herkunftsfamilie lernen sollen, gibt es viele. Das Besondere an dieser Schule ist, dass dort Chinesisch ausschließlich nach der traditionellen Lehrmethode unterrichtet wird, die in China bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich war - und jetzt gerade wiederentdeckt wird. Das heißt, die Kinder lernen dort im Grunde die klassische chinesische Literatur - Konfuzius, Lao Tse, Gedichte ... - auswendig.

Ich war ziemlich skeptisch. Auswendiglernen hat in der westlichen Pädagogik nicht den besten Ruf. Nachdem ich mit der Schulleiterin, mit Eltern und Schülern gesprochen und mir den Unterricht angesehen habe, frage ich mich allerdings, ob da nicht mehr Potenzial drinsteckt, als ich gedacht habe.

Hier geht es zum Artikel.

Und noch ein paar Fotos von meinem Besuch an der Schule:



Die Schulleiterin Yang Mei

Dienstag, 3. März 2015

Hamburg im Regen - Na und!



Bertha von Suttner in Hannover

Am 27.2. war ich mit meinem Bertha-von-Suttner-Vortrag bei der Akademie Literatur & Leben in Hannover eingeladen.

Die beiden Gründerinnen und Seminarleiterinnen Sabine Göttel und Christina Rohwetter bieten dort seit sieben Jahren ein spannendes, anspruchsvolles Programm mit Kursen, Vorträgen, Exkursionen, Kreativseminaren ... rund ums Schreiben. Das nächste Jahresthema (Beginn April 2015) widmet sich der Literatur und dem Reisen. (http://www.literaturundleben.de/)

Da passte dann auch Bertha von Suttner ganz gut als Auftakt. Schließlich genoss sie ihr Leben lang die Anregungen durch Reisen, lebte nach ihrer heimlichen Hochzeit mit Arthur Suttner viele Jahre im Kaukasus und unternahm noch 1912, mit 69 Jahren, eine anstrengende Vortragstour durch die USA.