"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Dienstag, 23. April 2024

Lesung in Lübeck

Nicht St. Petri, sondern das Holstentor.
Am Samstag, dem 20. April, hatten Hilke Veth und ich die seltende Gelegenheit in einer Kirche zu lesen. 

Die Kulturkirche St. Petri in der Lübecker Innenstadt öffnete am Wochenende ihre Pforten zum achten Mal für "Die Buchmacher. Messe unabhängiger Verlage". (Mit dem gendern haben sie es da anscheinend noch nicht so.)

Auch unsere Verlegerin, Britta Jürgs vom AvivA-Verlag, war dabei und hatte für uns eine halbe Stunde Lesezeit ergattert.Trotz des halligen Kirchenraums ging das gut mit den Headsets und wir freuten uns natürlich, als sich anschließend am Verlagsstand eine kleine Traube von Menschen bildete, die einen Blick in unser Buch werfen wollten. Wer sich zum Kauf entschloss, konnte es anschließend auch gleich noch von den Autorinnen signieren lassen.


Von links: Britta Jürgs, Martina Bölck, Hilke Veth
 

 

 

Die Buchmacherinnen werden zwar nicht im Messenamen genannt, sind aber natürlich trotzdem aktiv und präsent, wie hier am Stand des AvivA-Verlags. Das Motto auf dem Plakat: AvivA weiblich unabhängig ausgezeichnet.

Mittwoch, 27. März 2024

Buchmesse und Lesung in Leipzig

Zum ersten Mal auf der Leipziger Buchmesse! Und gleich zwei schöne Gelegenheiten zu feiern. 

Am Freitag bekam "meine" Verlegerin Britta Jürgs vom AvivA-Verlag den mit 35.000 € dotierten Kurt-Wolff-Preis 2024 für unabhängige Verlage verliehen, weil sie "mit nicht nachlassender Energie und großem Spürsinn die weiblichen Stimmen der Weltliteratur zur Geltung bringt". (Begründung der Jury). Den Förderpreis erhielt Nikola Richter vom Verlag mikrotext.

Foto: Simone Hausdorf

Es war einfach schön, die beiden Verlegerinnen über ihre Arbeit und die Anfänge ihrer Verlage reden zu hören. Da steckt so viel Mut, Begeisterung und Engagement dahinter. Beglückende, manchmal überraschende Erfolge, aber auch immer wieder finanzielle Durststrecken. Wie schön, dass es solche Preise gibt, die diese Arbeit unterstützen!

 

 

 

Von links nach rechts: Katharina Meyer, die Vorsitzende der Kurt-Wolff-Stiffung, Nikola Richter, Britta Jürgs, die Laudatorin Zoe (man denke sich zwei Punkte auf dem e) Beck. 



Foto: Simone Hausdorf

 

Abends wurde dann in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung in der Innenstadt noch ein bisschen gefeiert. Dabei entstand dieses Foto:

Links neben mir und Hilke steht Eva-Maria Thüne, die vor kurzem ein Buch von Hanna Kiel Die Schlacht um den Hügel. Eine Chronik aus Fiesole im August 1944 im AvivA-Verlag herausgegeben hat. (mehr)




Foto: Evelyn Kretschmar

Am Samstag stand dann Hilkes und meine Lesung im Konfuzius-Institut an, im Rahmen von Leipzig liest. Um es gleich vorweg zu sagen: Es hat richtig Spaß gemacht! Etwa vierzig Zuhörerinnen und Zuhörer, eine anregende Moderation (von Lena Thölke), interessante Fragen aus dem Publikum und viel positives Feedback hinterher.

Foto: Jupp Hartmann

Am Sonntag waren Jupp und ich dann endlich auf der Messe selbst. Aber wir haben nur ein paar Stunden durchgehalten. Diese Menschenmassen! (283.000 sollen es insgesamt gewesen sein). Der Geräuschpegel, die Reizüberflutung! Obwohl es natürlich großartig ist, dass es solche Messen gibt, dass so viele Menschen sich offensichtlich doch noch für Bücher interessieren. Wer nicht auf der Messe war, kann sich in der Mediathek noch die eine oder andere Veranstaltung ansehen. 

Ich fand es auch beeindruckend, wie sich die ganze Stadt beteiligte. 2.800 Veranstaltungen an mehr als 300 Orten bei Leipzig liest! 

Julia Baudis, Simone Hausdorf, Britta Jürgs

Natürlich haben wir auch den Messestand von AvivA besucht, für uns in dieser Situation eine Art Fels in der Brandung. Übrigens wurden während der Messe nicht nur wir, sondern auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Claudia Roth, die Beauftragte für Kultur und Medien, am Stand gesichtet!

Britta Jürgs und ihre beiden Mitarbeiterinnen waren vermutlich am letzten Tag schon am Rande ihrer Kräfte, aber sie ließen sich nichts anmerken. 

Im Hintergrund rechts unser Buch.

 

 

Ob die Zukunft wirklich weiblich ist, kann ich nicht sagen. Aber für mich waren diese Tage in Leipzig eindeutig weiblich geprägt. Angenehm!


Donnerstag, 21. März 2024

Lesungen in Duisburg und Krefeld

Nach einer Winterpause gibt es jetzt wieder ein paar Lesungen. Zum Beispiel konnten Hilke und ich uns am 12. März davon überzeugen, dass dieser Schriftzug am Duisburger Hauptbahnhof der Wahrheit entspricht. 

Es gibt Duisburg wirklich. Und in Duisburg das Kulturcafé Edel, wo wir auf Einladung des Konfuzius-Instituts (KI) Metropole Ruhr und der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf  unser Buch vorstellen konnten, lebendig und fachkundig moderiert von Susanne Baumann von der GDCF (links) und Susanne Löhr vom KI (rechts).

Foto: Martina Henschel

Foto: Martina Henschel



Die Caféatmosphäre trug sicher zum Gelingen des Abends bei. (Auch wenn die Kaffeemahlmaschine manchmal schon sehr laut war.)

Einige Cafébesucher*innen ließen sich spontan auf die neue Situation ein und wandelten sich zum interessierten Lesungspublikum. So dass wir dieses Mal wohl auch ein paar Leute erreichten, die mit China vorher nicht so viel zu tun hatten.



 

Foto: Achim Sperber
Am nächsten Abend waren wir dann auf Einladung der GDCF Krefeld-Niederrhein in der VHS in Krefeld zu Gast. Auf dem Foto mit der Vorsitzenden des Vereins, Prof. Dr. Marie-Louise Klotz.


 

Und morgen geht es zur Buchmesse nach Leipzig!! Ich war noch nie dort, kenne die Stadt auch überhaupt nicht und bin schon sehr gespannt!

Dienstag, 13. Februar 2024

Das Jahr des Drachen 2024

Letzten Samstag, am 10. Februar, hat nach dem chinesischen Mondkalender das Jahr des Drachen begonnen und das Jahr des Hasen abgelöst. 


Das Hasenjahr sollte für Frieden, Diplomatie, Entspannungspolitik stehen. Da hat der Hase offensichtlich einen schlechten Job gemacht. 

Der Drache ist dagegen ein mächtiges Tier. Ein Drachenjahr steht für grandiose und kühne Projekte, für Denken in großem Maßstab. Es gilt als günstiges Jahr für Eheschließungen, Geburten und Geschäftseröffnungen. Aber in meinem Astrologiebuch heißt es auch: "Im Jahr des Drachen brechen Glück wie Desaster in massiven Wogen über uns herein. Gekennzeichnet wird es von zahlreichen Überraschungen und Naturkatastrophen." (Theodora Lau: Chinesische Astrologie)

Anders als bei uns ist der Drache in China ein positives Symbol. Menschen, die im Zeichen des Drachen geboren sind, gelten als leidenschaftlich, kühn und großherzig. Sie sind direkt und offen und keineswegs nachtragend. Die negative Seite ist eine gewisse Dickköpfigkeit und eine Neigung zum Größenwahn. 

 

 

 

Wir haben jedenfalls das neue Jahr am Samstag mit einem schönen Fest in unserer Wohnung begangen. Mit chinesischem Essen, vielen Fu (=Glück) Zeichen, die ein chinesischer Freund kalligraphiert hat und die die Gäste mit nach Hause nehmen durften. Und eine chinesische Freundin spielte uns etwas auf der Guzheng vor. Der Auftakt war schon mal gut, jetzt kann das Glück über uns hereinbrechen.







Montag, 15. Januar 2024

Gutes Omen für 2024

Am 4. Januar, das Jahr war noch frisch, ging ich in ein Café, um meine Wünsche und Vorsätze für das neue Jahr aufzuschreiben. Ein Ritual. Das Café war fast voll, ich fand noch ein Plätzchen und breitete mein Tagebuch und meine bunten Filzstifte aus. Am Tisch neben mir saß ein smarter, junger Mann. Ein älteres Ehepaar fragte, ob es sich dazusetzen könnte. Und dann gerieten die drei unversehens in ein Gespräch - über das Weltgeschehen, Tennis, Stars, persönliche Interessen. Ein Gespräch, das über Smalltalk hinausging und an dem offensichtlich alle Beteiligten ihr Vergnügen hatten. Auch ich am Nebentisch, wenngleich es nicht ganz einfach war, mich gleichzeitig auf meine guten Vorsätze zu konzentrieren. "Das ist ja heute mal eine unerwartete Begegnung!", meinte der ältere Mann erfreut. Als ich ging, saßen sie immer noch da. 

Ich nahm es als gutes Omen für dieses Jahr. Menschen, die sich nicht kennen und miteinander ins Gespräch kommen, unerwartete Begegnungen, die den Tag bereichern... Mehr davon!