"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Freitag, 22. September 2023

Buchpremiere: "Ausgerechnet zu den Chinesen..." ist da!!!

Unser Buch ist tatsächlich fertig! Am Mittwoch habe ich das erste Exemplar in den Händen gehalten. Ich finde, es ist sehr schön geworden, liegt gut in der Hand, im Inneren viele Fotos und eine Landkarte. Und nicht zu vergessen: ein Lesebändchen. Äußerlichenkeiten, die zwar mein Herz erfreuen, aber für potenzielle Leserinnen und Leser natürlich nicht das Wichtigste sein sollten.

Worum geht es?

Hilke und ich erzählen die Lebensgeschichten von 18 wagemutigen Frauen, die sich zwischen den Opiumkriegen (Mitte 19. Jhr.) und der Gründung der Volksrepublik 1949 nach China aufgemacht haben. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Eine Spionin ist dabei und eine Diplomatengattin, eine Ärztin und eine Konditoreibetreiberin, Missionarinnen, Kunstsammlerinnen, Journalistinnen, Weltreisende und eine vor den Nationalsozialisten geflüchtete Jüdin. Sie näherten sich dem fremden Land auf jeweils persönliche Weise: mit Neugier, Überlegenheitsgefühlen oder christlichen motiviertem Mitleid, voll Bewunderung oder revolutionärem Pathos - abhängig von der Zeit und ihren jeweiligen Lebensumständen. Insofern ist dieses Buch auch eine spannende Zeitreise durch ein Jahrhundert deutsch-chinesischer Beziehungen. 



Das muss gefeiert werden!

Am Montag, dem 25. September 2023, ist Buchpremiere mit Lesung im Literaturzentrum Hamburg. Alle Infos dazu auch hier.


Sonntag, 11. Juni 2023

Lesung und Gespräch am Konfuzius-Institut Hamburg

 

Gestern Nachmittag konnte ich mein Buch im "Shanghai-Saal" des Yu Garden Teehauses vorstellen. Moderatorin und Gesprächspartnerin war NAN Haifen. Sie ist Journalistin und Projektentwicklerin für chinesisch-deutsche Kooperationen. 

Für mich war es neu und spannend, ein Gegenüber zu haben, das Fragen stellt und aus eigener Erfahrung vieles ergänzen kann. Ich glaube, dass es auch für das Publikum interessant war, von einer Deutschen und einer Chinesin etwas über China zu hören. Es gab jedenfalls schon zwischendurch viele Fragen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotz des schönen Wetter waren rund 40 Leute gekommen, etwa doppelt so viele, wie sich angemeldet hatten. 

Das einzige Problem war die Technik. Die Mikros funktionierten nicht gut, wir legten sie schließlich weg und versuchten lauter zu sprechen, aber ich weiß nicht, wie gut wir in den hinteren Reihen noch zu verstehen waren.

Jupp hat sich netterweise um den Büchertisch gekümmert. Und danach sind wir - wie es sich für eine chinesische Veranstaltung gehört - mit der Chefin des Konfuzius-Instituts, der Kulturmanagerin und Haifen noch sehr lecker chinesisch essen gegangen.



Dienstag, 30. Mai 2023

Lesungen im Juni 2023

Die Mottomonate April (Reise nach Irland) und Mai (Geburtstag feiern) waren intensiv, haben aber leider bislang keinen Niederschlag in meinem Blog gefunden. Ob sich das noch ändert? Wer weiß!

Stattdessen heute ein Hinweis auf zwei Lesungen im Juni aus meinem Buch "Was Sie dachten NIEMALS über CHINA wissen zu wollen". 

Die erste am 10. Juni, einem Samstagnachmittag, im Konfuzius-Institut Hamburg bzw. im schönen chinesischen Teehaus Yu Garden, einem Geschenk der Partnerstadt Shanghai an Hamburg. Diese Lesung wird von Heifen NAN, einer Projektentwicklerin mit Fokus auf deutsch-chinesischen Kooperationsprojekten moderiert. Ich bin schon sehr gespannt, wie ihr das Buch gefällt und welche Fragen sie dazu hat. 

Die zweite Lesung findet am 28. Juni, einem Mittwochabend, in einem ganz anderen Ambiete statt: Im Nachbarschaftszentrum des Altonaer Spar- und Bauvereins (ALTOBA), einer alteingesessenen Wohnungsbaugenossenschaft. Für den Verein ist diese Art von Veranstaltung ein Experiment, sagten sie mir, und sie könnten nicht einschätzen, wie viele Leute kommen werden. Also auch spannend. 

Die genauen Infos mit allen Angaben zu den Lesungen findet ihr hier.

Noch eine Reaktion auf mein Buch, die mich sehr gefreut hat: Neulich konnte ich es bei einem Essen des Vereins haniA.ev. vorstellen. HaniA ist ein chinesisch-deutscher Verein, der in regelmäßigen Abständen Essen und andere Veranstaltungen organisiert, bei denen sich Chines:innen und Deutsche treffen und ins Gespräch kommen können. Die Vorsitzende, eine Chinesin, schrieb mir, sie habe mein Buch gelesen und sei "begeistert". "Viele feinfühlige Beobachtungen, die sehr treffend sind. Es ist eine humorvolle Lektüre, die ich weiterempfehlen möchte und werde."

Mittwoch, 22. März 2023

Mottomonat Februar/März: Buchbinden

Der Februar und teilweise auch der März (irgendwie dauern meine Motto"monate" immer sechs Wochen) waren dem Buchbinden gewidmet. Eigentlich wollte ich ja so richtige Hardcover-Notizbücher binden. Wie es mir eine Freundin an einem Wochenende im September letzten Jahres gezeigt hat. Schon eine Weile her also. Ich hatte ziemlich Respekt vor dem Ganzen und habe mich erst einmal an ein paar einfachere Sachen gemacht.

Ich brauchte sowieso wieder einen Vorrat an Tagebüchern. Wie schon die letzten Jahre habe ich die Umschläge aus Kleisterpapier gestaltet (mehr) und dann Kopierpapier eingeheftet. Aber dieses Mal habe ich mit mich einer Freundin zum Kleistern verabredet. Das hat viel Spaß gemacht und war auch sehr inspirierend.Wir wollen uns jetzt regelmäßig zum gemeinsamen Malen, Drucken, Nähen, Kleistern, Basteln ... treffen.


Dann habe ich ein paar Notizbücher aus Fotokarton mit "Guckfenstern"gebunden. Der Umschlag ist eine Klappe, in die man alles Mögliche stecken und durchscheinen lassen kann. In diesem Fall habe ich kleine Schnipsel von Bildern benutzt. Möglich wären aber auch Briefe, Musiknoten ....

Und schließlich habe ich mich dann doch an das Hardcover gewagt. Mir noch einmal die Notizen und Fotos von besagtem Wochenende durchgesehen, in der Bibliothek ein paar einschlägige Bücher ausgeliehen (die mich teilweise eher verwirrt haben.) Ich war aufgeregt. Aber: Die beiden Notizbücher sind richtig gut geworden. Und ich bin superstolz, dass ich das hingekriegt habe. Als Bezug habe ich Stoffe verwendet, die Jupp mal von seinen Bildern hat herstellen lassen. (In echt sind die Farben noch viel strahlender.)











 

 

Der nächste Monat gilt dem Reisen. Es geht nach Irland! Natürlich habe ich mir dafür auch noch ein schönes Reisetagebuch gebunden, mit Landkarte auf der Innenseite, Klappe für Postkarten etc. hinten  und einem Gummiband, das alles auch im Rucksack zusammenhält.


Dienstag, 7. Februar 2023

Mottomonat Januar: Stoffreste verarbeiten

Der Februar ist nun doch schon etwas fortgeschritten. Eigentlich will ich nämlich noch über den Januar schreiben. Ich habe mir dieses Jahr vorgenommen, wieder richtig in meine Mottomonate (mehr dazu) einzusteigen.  Anfang des Jahres habe ich deshalb ein kleines MottoMonatsMandala gebastelt. Die Pusteblumen stehen für das Jahresthema "Ballast abwerfen", die kleinen Ringe in der Mitte für die Dinge, die das ganze Jahr über wichtig sind und außen ist der jeweilige Mottomonat (mit ein paar freien Plätzen, man weiß ja nie, was noch so kommt.)

Wie man sieht, war das erste Motto (mal wieder) "nähen". Im Zusammenhang mit dem Jahresthema sollte es aber dieses Mal nicht darum gehen, Schnittkonstruktion zu lernen oder irgendein tolles neues Kleidungsstück zu nähen. Stattdessen wollte ich meine Stoffreste sortieren und verarbeiten.

Oft kommen ja die richtigen Anregungen zum richtigen Zeitpunkt. In diesem Fall war es ein Buch, das ich Weihnachten bei meiner Schwester entdeckte und das mich sehr inspiriert hat. Ich habe viele Stunden im Januar damit verbracht, Stoffe in Streifen zu schneiden, zu kombinieren, zusammenzunähen, zu zerschneiden, neu zu kombinieren. ... Dabei habe ich verschiedene Techniken ausprobiert, traditionelle Muster, die sehr exakt gearbeitet werden müssen (nicht so mein Ding), aber auch freies, fast schon künstlerisches Gestalten. Es war sehr befriedigend. Manchmal habe ich nachts von Quadraten und von Farben geträumt. Im Folgenden ein paar Beispiele:


Auch schön vor Lichtquelle








Eine Tasche aus schwarz-weißen Quadraten
Ich habe auch endlich ein System gefunden, wie ich meine ganzen kleineren Stoffreste übersichtlich ordnen kann. Aber ich gebe zu: Ich habe nicht den Eindruck, dass es weniger geworden sind. Hm.







Sonntag, 22. Januar 2023

Das Jahr des Hasen

 

Heute beginnt nach dem chinesischen Mondkalender das Jahr des Hasen, der auf den impulsiven, unberechenbaren Tiger folgt. Der Hase steht dagegen für Frieden, Kompromissfähigkeit und Wohlstand.

"... die Menschenheit wird einsehen, daß Argumente besser sind als Gewalt. Eine angenehme Zeit, in der Diplomatie, Entspannungspolitik und die Verbesserung der internationalen Beziehungen wieder in den Vordergrund treten." (Theodora Lau: Chinesische Astrologie, München 2000)

Das kann man nur hoffen!

Menschen, die im Zeichen des Hasen geboren sind, gelten als charmant, freundlich und ausgeglichen. Ihre Kommunikationsfähigkeit prädestiniert sie für Berufe, in denen sie mit Menschen zu tun haben. Daneben verfügen sie über einen ausgesprochenen Schönheitssinn und versuchen, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Ja, es gibt auch Schwächen. In manchen Quellen heißt es, sie seien etwas vorsichtig und konservativ, gelegentlich ist sogar von Arroganz die Rede. Aber das will ich hier gar nicht weiter ausführen. Schließlich bin ich selbst Hase!

Donnerstag, 12. Januar 2023

Gedicht zum Jahresanfang 2023

Ein Sonett des Barockdichters Paul Fleming als Einstimmung für dieses Jahr:

Sei dennoch unverzagt. Gib dennoch unverloren.
Weich keinem Glücke nicht. Steh' höher als der Neid.
Vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid
Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt' alles für erkoren.
Nimm dein Verhängnis an. Lass' alles unbereut.
Tu, was getan muss sein und eh man dirs gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
Dies alles ist in dir, lass deinen eitlen Wahn
Und eh du fürder gehst, so geh' in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, 
dem ist die weite Welt und alles untertan.
(1636/1641)


Paul Fleming (1609-1640) war Arzt und Dichter. Er kam viel in der Welt herum, unter anderem hielt er sich in Estland, Russland und Persien auf, wo er zwei Jahre in Isfahan lebte. Es gibt auch schöne Liebesgedichte von ihm, etwa über das Küssen ("Wie er wolle geküsset sein"). Leider starb er schon mit 30 Jahren auf der Durchreise in Hamburg an einer Lungenentzündung.