"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Sonntag, 22. Januar 2023

Das Jahr des Hasen

 

Heute beginnt nach dem chinesischen Mondkalender das Jahr des Hasen, der auf den impulsiven, unberechenbaren Tiger folgt. Der Hase steht dagegen für Frieden, Kompromissfähigkeit und Wohlstand.

"... die Menschenheit wird einsehen, daß Argumente besser sind als Gewalt. Eine angenehme Zeit, in der Diplomatie, Entspannungspolitik und die Verbesserung der internationalen Beziehungen wieder in den Vordergrund treten." (Theodora Lau: Chinesische Astrologie, München 2000)

Das kann man nur hoffen!

Menschen, die im Zeichen des Hasen geboren sind, gelten als charmant, freundlich und ausgeglichen. Ihre Kommunikationsfähigkeit prädestiniert sie für Berufe, in denen sie mit Menschen zu tun haben. Daneben verfügen sie über einen ausgesprochenen Schönheitssinn und versuchen, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Ja, es gibt auch Schwächen. In manchen Quellen heißt es, sie seien etwas vorsichtig und konservativ, gelegentlich ist sogar von Arroganz die Rede. Aber das will ich hier gar nicht weiter ausführen. Schließlich bin ich selbst Hase!

Donnerstag, 12. Januar 2023

Gedicht zum Jahresanfang 2023

Ein Sonett des Barockdichters Paul Fleming als Einstimmung für dieses Jahr:

Sei dennoch unverzagt. Gib dennoch unverloren.
Weich keinem Glücke nicht. Steh' höher als der Neid.
Vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid
Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt' alles für erkoren.
Nimm dein Verhängnis an. Lass' alles unbereut.
Tu, was getan muss sein und eh man dirs gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
Dies alles ist in dir, lass deinen eitlen Wahn
Und eh du fürder gehst, so geh' in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, 
dem ist die weite Welt und alles untertan.
(1636/1641)


Paul Fleming (1609-1640) war Arzt und Dichter. Er kam viel in der Welt herum, unter anderem hielt er sich in Estland, Russland und Persien auf, wo er zwei Jahre in Isfahan lebte. Es gibt auch schöne Liebesgedichte von ihm, etwa über das Küssen ("Wie er wolle geküsset sein"). Leider starb er schon mit 30 Jahren auf der Durchreise in Hamburg an einer Lungenentzündung.