So ähnlich sieht es im Moment hier in Hamburg aus. Grau, regnerisch. Aber - da sind ja auch die hellen Wolken, Bewegung und Farbtupfer.
Deshalb scheint mir dieses Bild passend zum Jahresende.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern zum neuen Jahr 2019 einen guten Start, positive Veränderungen und schöne Aussichten!
Das Bild ist übrigens von Elvira Willems, einer ehemaligen Studienfreundin, die ich 2018 nach fast 30 Jahren wiedergesehen habe. Und das war sehr schön.
Mehr von ihren Bildern sind auf ihrem Blog atelierzumsee zu sehen.
"Was machen Sie beruflich?"
Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.
Donnerstag, 20. Dezember 2018
Freitag, 28. September 2018
Impressionen vom Tingeltangel
Unser Monat Straßenmusik-Tingeltangel war eine schöne Erfahrung. Das Wetter war super, wir haben viele positive Reaktionen (keine einzige negative!) bekommen und wurden zunehmend sicherer. Außerdem haben wir uns Städte in Deutschland angesehen, die wir noch nicht kannten, und Menschen wiedergetroffen, die wir lange nicht gesehen haben. Hier ein paar Impressionen:
Unser Gepäck. Den Verstärker hätten wir uns sparen können, da man ohnehin fast nirgends mit Verstärker spielen darf. Ansonsten gibt es in jeder Stadt andere Regelungen für Straßenmusik, teilweise nachvollziehbar, teilweise recht absurd. Ein Kapitel für sich.
In Hameln mussten wir natürlich schon wegen des Chalumeaus spielen. Übrigens ein super Instrument für Straßenmusik. Es ist klein und leicht zu transportieren, aber trotzdem ziemlich laut. Und es sorgt für Gesprächsstoff, weil es kaum jemand kennt.
Was gar nicht geht: große, anonyme Shopping-Fußgängerzonen, wie Kröpke in Hannover oder die Zeil in Frankfurt, (die angeblich von 15.000 Menschen pro Stunde besucht wird.) Da ziehen die Geschäfte und Einkaufszentren alle Aufmerksamkeit auf sich. Kaum jemand hat Zeit oder Lust zuzuhören.
Unsere größten Fans waren kleine Kinder.
Mit Yao Yao in Frankfurt. Stellvertretend für alle lieben Menschen, die uns auf dieser Reise beherbergt, bekocht und verwöhnt haben. DANKE!
Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Wir waren unter anderem im wunderbaren Sprengel Museum in Hannover, haben die Chagall-Fenster in der Kirche St. Stephan in Mainz bewundert und die Fuggerei in Augsburg, die erste Sozialsiedlung der Welt, besichtigt.
Auch am geografischen Mittelpunkt der EU - zumindest bis zum Brexit - waren wir.
In der zweiten Woche, gerade in Saarbrücken angekommen, stolperte Jupp und brach sich das rechte Handgelenk. OP, Krankenhaus. War's das jetzt mit Tingeltangel? Nein. Schon nach vier Tagen konnte er wieder Gitarre spielen.
Ein kleiner Trost war der Bericht des Arztes, der uns wohl ein bisschen falsch verstanden hatte: Dort steht: "Der Patient ist Gitarrist und im Moment auf Tournee."
Zufällig lasen wir im Internet, dass die kleine Stadt Ottweiler im Saarland schon seit 15 Jahren im August einen Tag der Straßenmusik veranstaltet. Für eine Bewerbung war es zu spät, aber wir fuhren hin. Ein lauer Sommerabend, die ganze Stadt war auf den Beinen. Auf zehn Bühnen traten bis spät in die Nacht insgesamt 30 Musiker und Gruppen auf. Eine schöne, entspannte Stimmung. Vielleicht bewerben wir uns ja für nächstes Jahr.
Ein Highlight war unser "Auftritt" in München. Dort muss man nämlich im Rathaus vorspielen, um eine Genehmigung für Straßenmusik in der Innenstadt zu bekommen. Wir hatten
Lampenfieber, aber es hat geklappt. Das rosa Papier neben der Gitarrentasche ist das kostbare Dokument. (Für die Ordnungshüter muss es gut sichtbar ausgelegt werden.)
Was das Geld betrifft: Es mag Straßenmusiker geben, denen es anders geht, aber nach unseren Erfahrungen liegen die Einnahmen deutlich unter dem Mindestlohn. Es war eher ein Fahrtkostenzuschuss.
Spaß gemacht hat es trotzdem.
Beim Warten auf einem der vielen Bahnhöfe |
In Hameln mussten wir natürlich schon wegen des Chalumeaus spielen. Übrigens ein super Instrument für Straßenmusik. Es ist klein und leicht zu transportieren, aber trotzdem ziemlich laut. Und es sorgt für Gesprächsstoff, weil es kaum jemand kennt.
Einkaufszentrum in der Zeil in Frankfurt/Main |
Was gar nicht geht: große, anonyme Shopping-Fußgängerzonen, wie Kröpke in Hannover oder die Zeil in Frankfurt, (die angeblich von 15.000 Menschen pro Stunde besucht wird.) Da ziehen die Geschäfte und Einkaufszentren alle Aufmerksamkeit auf sich. Kaum jemand hat Zeit oder Lust zuzuhören.
Sonntagnachmittag in Offenbach |
Was auch nicht geht: Fußgängerzonen von kleineren Städten am Sonntag.
Frankfurt/Main, Bornheim Mitte |
Unsere größten Fans waren kleine Kinder.
Mit Yao Yao in Frankfurt. Stellvertretend für alle lieben Menschen, die uns auf dieser Reise beherbergt, bekocht und verwöhnt haben. DANKE!
St. Stephan in Mainz |
Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Wir waren unter anderem im wunderbaren Sprengel Museum in Hannover, haben die Chagall-Fenster in der Kirche St. Stephan in Mainz bewundert und die Fuggerei in Augsburg, die erste Sozialsiedlung der Welt, besichtigt.
Auch am geografischen Mittelpunkt der EU - zumindest bis zum Brexit - waren wir.
Westerngrund, die Mitte der EU |
In der zweiten Woche, gerade in Saarbrücken angekommen, stolperte Jupp und brach sich das rechte Handgelenk. OP, Krankenhaus. War's das jetzt mit Tingeltangel? Nein. Schon nach vier Tagen konnte er wieder Gitarre spielen.
Ein kleiner Trost war der Bericht des Arztes, der uns wohl ein bisschen falsch verstanden hatte: Dort steht: "Der Patient ist Gitarrist und im Moment auf Tournee."
Ottweiler im Saarland |
Zufällig lasen wir im Internet, dass die kleine Stadt Ottweiler im Saarland schon seit 15 Jahren im August einen Tag der Straßenmusik veranstaltet. Für eine Bewerbung war es zu spät, aber wir fuhren hin. Ein lauer Sommerabend, die ganze Stadt war auf den Beinen. Auf zehn Bühnen traten bis spät in die Nacht insgesamt 30 Musiker und Gruppen auf. Eine schöne, entspannte Stimmung. Vielleicht bewerben wir uns ja für nächstes Jahr.
Auf dem Marienplatz in München |
Ein Highlight war unser "Auftritt" in München. Dort muss man nämlich im Rathaus vorspielen, um eine Genehmigung für Straßenmusik in der Innenstadt zu bekommen. Wir hatten
Lampenfieber, aber es hat geklappt. Das rosa Papier neben der Gitarrentasche ist das kostbare Dokument. (Für die Ordnungshüter muss es gut sichtbar ausgelegt werden.)
Was das Geld betrifft: Es mag Straßenmusiker geben, denen es anders geht, aber nach unseren Erfahrungen liegen die Einnahmen deutlich unter dem Mindestlohn. Es war eher ein Fahrtkostenzuschuss.
Spaß gemacht hat es trotzdem.
Sonntag, 5. August 2018
Tingeltangel
In Hamburg, Dammtor, am 1. August 2018 |
Morgen geht es los und wir sind schon ziemlich aufgeregt. Wir haben zwar ein bisschen in Hamburg geübt, aber dann wirklich unterwegs zu sein, ist doch noch mal was anderes. Auf jeden Fall eher Mutprobe als Erholungsurlaub.
Der (bisherige) Reiseplan: Hamburg - Hannover - Köln - Saarbrücken - München - Spessart - Berlin - Hamburg.
Mittwoch, 18. Juli 2018
Eine Lange Nacht über Franziska zu Reventlow
Der Titel für die Lange Nacht über die Schriftstellerin Franziska zu Reventlow ist ein verkürztes Zitat aus einem Tagebucheintrag von 1901: "Ich bin so reich und doch fehlt mir so viel." Der Satz fasst ein Leben zwischen überschäumender Lebenslust und tiefer Melancholie, unbändigem Freiheitsverlangen und Verlorenheit, vielen Beziehungen und wiederkehrenden Einsamkeitsgefühlen zusammen.
Für die Sendung habe ich mit der Urenkelin Andrea del Bondio, der Reventlow-Biografin Gunna Wendt und dem "Literarischen Spaziergänger" Dr. Dirk Heißerer gesprochen, der mir die Schwabinger Bohème näher brachte. Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Kristina Kargl erzählte mir von einem bisher unbekannten Essay Reventlows, den sie mit einem Kollegen im Juni 2018 unter dem Titel "'Die Kehrseite des deutschen Wunders' - Franziska zu Reventlow und der Erste Weltkrieg" herausgebracht hat. Der Volk-Verlag ermöglichte mir schon vorab einen Blick in den Text, so dass ich in der Sendung daraus zitieren kann. Der Essay zeigt, dass Reventlow durchaus auch politsch dachte und eine der wenigen Personen war, die sich nicht vom deutschen Hurra-Patriotismus zu Beginn des Ersten Weltkrieges anstecken ließen.
Sendetermine:
28. Juli, Freitag/Samstagnacht: 00:05-3:00 Uhr,
Deutschlandfunk Kultur
28./29. Juli, Samstag/Sonntagnacht: 23:05-2:00,
Deutschlandfunk
Wer keine Nachteule ist, kann sich die Sendung anschließend
noch eine Woche in der Mediathek anhören: https://www.deutschlandfunk.de/lange-nacht.703.de.html
Über die App des Deutschlandfunks kann man die Sendung auch
herunterladen.
Viel Vergnügen beim Hören!
Freitag, 6. Juli 2018
EU-Flüchtlingspolitik
Aus aktuellem Anlass muss ich dieses Bild (ein Foto von einem Wandgemälde in Lissabon) leider noch einmal posten.
Anders als Seehofer und Co. habe ich 2015 nicht in erster Linie als Jahr der großen "Flüchtlings-Krise" im Gedächtnis. Ich erinnere mich vielmehr an eine überwältigende Hilfsbereitschaft. Es war, als ob viele Menschen nur darauf gewartet hätten, ihre Zeit, ihre Energie und auch ihr Geld sinnvoll einzusetzen. So viele wollten helfen, gaben Sprachunterricht, übernahmen Patenschaften, organisierten Kleiderspenden... Nicht zuletzt, weil es ihnen auch selbst gut tat. Es war ein schönes Gefühl, in einem Land zu leben, in dem Menschen Mitgefühl zeigen und nicht nur an sich denken. Und jetzt?
Anders als Seehofer und Co. habe ich 2015 nicht in erster Linie als Jahr der großen "Flüchtlings-Krise" im Gedächtnis. Ich erinnere mich vielmehr an eine überwältigende Hilfsbereitschaft. Es war, als ob viele Menschen nur darauf gewartet hätten, ihre Zeit, ihre Energie und auch ihr Geld sinnvoll einzusetzen. So viele wollten helfen, gaben Sprachunterricht, übernahmen Patenschaften, organisierten Kleiderspenden... Nicht zuletzt, weil es ihnen auch selbst gut tat. Es war ein schönes Gefühl, in einem Land zu leben, in dem Menschen Mitgefühl zeigen und nicht nur an sich denken. Und jetzt?
Montag, 29. Januar 2018
Die Lange Nacht der China-Deutschen am 3./4. Februar 2018
Aus dem Februar-Programmheft des Deutschlandfunk |
Nun ist es bald soweit:
Am 3./4. Februar 2018 wird die Lange Nacht der China-Deutschen im Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur gesendet.
Die genauen Sendetermine:
Die Nacht von Freitag auf Samstag (3.2.): 0:00 bis 3:00 (Deutschlandfunk Kultur)
Die Nacht von Samstag auf Sonntag (3./4.2.): 23:00 bis 2:00 (Deutschlandfunk)
Wer kein Nachtmensch ist, kann die Sendung noch eine Woche lang unter http://www.deutschlandfunk.de/lange-nacht.703.de.html nachhören.
Für die Sendung haben wir mit vielen Zeitzeugen gesprochen, unter anderem mit der Missionarstochter und späteren Missionslehrerin Berta Kleimenhagen, mit Wera Schönfeld, die als junge Frau das aufregende Leben in Shanghai genossen hat, aber auch mit Anita Günther, deren Großvater in Tangshan die erste Kloschüssel in China produziert hat. Sie und andere kommen in der Sendung zu Wort, außerdem China-Deutsche mit ihren Aufzeichungen und zeitgenössische Dokumente. Auf diese Weise entsteht - so hoffen wir - ein Kaleidoskop von Stimmen, das die wechselvolle Geschichte der Deutschen in China von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts lebendig werden lässt.
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