Rund um das Corona-Virus hat sich eine Szenerie entwickelt, die bis vor ein paar Wochen noch undenkbar war. Fußballfunktionäre, die sagen, dass Fußball nicht das Wichtigste im Leben ist; ein Bundeswirtschaftsminister, der bereit ist, die geliebte schwarze Null zu opfern; leere Regale; geschlossene Schulen und überhaupt alles zu und abgesagt.
Der Umwelt tut es wahrscheinlich gut. Weniger Flüge, weniger Verkehr, weniger Konsum (abgesehen vom Klopapier). Und was wird mit den Menschen, die jetzt zu Hause bleiben und keine Freunde treffen sollen? Sehen sie darin einen unerwarteten Ausstieg auf Zeit, eine Möglichkeit zur Besinnung, zum Durchatmen, freuen sie sich auf Zeit für sich, für die Familie? Oder bedeutet diese Isolierung eher Gereiztheit, Stress, Angst, Wohnungskoller? Wahrscheinlich beides. Es ist ein großes soziales Experiment.
Im Netz finden sich immer auch Fachleute, die behaupten, dass alle diese Einschränkungen total übertrieben und unnötig sind. Und es ist noch gar nicht lange her, dass ich das auch dachte. Im Moment weiß ich einfach nicht, was stimmt. Aber die Maßnahmen laufen ja nun mal und ich habe beschlossen, sie anzunehmen und etwas daraus zu machen. Auch bei mir wurden alle Kurse etc. abgesagt. Ich kann mich also die nächsten Wochen ganz auf das China-Buch konzentrieren. Und ich habe mehr Zeit für alle Dinge, die ich zu Hause für mich machen kann: Yoga, Nähen, Chinesisch lernen, Musik machen, mein Projekttagebuch mit Ideen füllen, den Balkon neu bepflanzen, malen, Taiji üben, kochen, die Stapel ungelesener Bücher lesen, den Vögeln lauschen... Ich fühle mich fast ein bisschen wie früher vor den großen Sommerferien. Ob das so bleibt?
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