"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Mittwoch, 5. Februar 2020

Filmkritik: The Farewell

Die Großmutter in China hat Lungenkrebs im Endstadium und die Familie hält es für besser, ihr nicht die Wahrheit zu sagen. Ihre Söhne sind schon vor langem ausgewandert, ein Sohn lebt in den USA, einer in Japan. Damit alle noch einmal zusammenkommen können, ohne dass die Großmutter Verdacht schöpft, wird kurzerhand die Heirat eines Enkels arrangiert. Enkelin Billie, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt ist, soll allerdings nicht dabei sein. Die Eltern halten sie schon für zu amerikanisiert, um ihre Gefühle zu verbergen und das Geheimnis zu wahren. Billie liebt ihre Nai Nai, schließlich hat sie die ersten Jahre ihrer Kindheit bei ihr verbracht, also fliegt sie einfach hinterher und platzt zu aller Überraschung in das Familientreffen hinein.

 Autorin und Regisseurin Lulu Wang hat bei dieser Geschichte eigene Kindheitserinnerungen verarbeitet. Entstanden ist ein liebevoller, berührender und manchmal auch komischer Film über Familienbeziehungen, Vergänglicheit und Tod und den kulturell unterschiedlichen Umgang mit Gefühlen. Gemeinsam mit der Enkelin werden auch die Zuschauer*innen in die Frage hineingezogen, wie aufrichtig und ehrlich man in Beziehungen sein sollte und ob die Wahrheit immer die beste Option ist.

Der US-amerikanische Film hatte am 25.1.2019 auf dem Sundance Film Festival Premiere und kam im Dezember 2019 in die deutschen Kinos. Hier der deutsche Trailer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen