Seit ein paar Tagen bin ich wieder aus China zurück. Es war eine spannende und intensive Reise. Räumlich führte sie nach Beijing, Tianjin, Qufu, auf den Taishan, nach Qingdao und zurück nach Peking. Zeitlich ins aktuelle China, in die jüngere chinesische Vergangenheit und in das alte China. Und natürlich war es auch eine Reise in die eigenen Erinnerungen. Insgesamt ist China mir emotional wieder viel näher gerückt. Und das ist schön!
Die letzten Tage habe ich die Fotos geordnet und versucht, eine Auswahl für den Blog zu treffen. Nicht ganz einfach. Hier also nun die Favoriten:
1. Das aktuelle China (überall)
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Hochhaus-Lightshow in Qingdao |
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Reinigungsroller mit Reisigbesen |
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Bezahlen per App - auch für Straßenmusik |
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Viiiel Plastik |
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Leckeres Essen !!! |
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Strandleben in Qingdao: Lieber Posen als Schwimmen |
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Viiile Überwachungskameras |
2. Die jüngere chinesische Vergangenheit
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde China nach den Niederlagen in den Opiumkriegen gezwungen, seine Abschottungspolitik aufzugeben und diverse Vertragshäfen an den Küsten für den freien Handel mit dem Westen zu öffnen. Die Westmächte, allen voran Großbritannien und Frankreich, siedelten sich dort in sog. Konzessionen mit exterritiorialem Status an, in denen sie nicht der chinesischen Justiz unterworfen waren. Die "Ungleichen Verträge", die das Kaiserhaus damals unterschreiben musste, werden in China immer noch als nationale Demütigung empfunden. Die Bausubstanz, das architektonische Erbe der Kolonialzeit, wird heute jedoch durchaus bewahrt und für das Tourismus-Marketing genutzt, gibt es den jeweiligen Städten doch ein besonderes Gepräge.
Tianjin
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Wolkenkratzersilhouette am Bahnhof von Tianjin |
In der strategisch wichtigen Hafenstadt, 120 km südöstlich von Peking, errichteten im Laufe der Jahre sogar neun Westmächte Konzessionen. Ein zusammenhängendes Gebiet aus fünf großen Straßen (Wudadao) mit etwa 230 Gebäuden im europäischen Stil gilt heute als Touristenattraktion. Aber auch außerhalb gibt es noch gut erhaltene Bauwerke aus dieser Zeit. (Empfehlenswert: Museum of Modern Chinese History). Ansonsten ist Tianjin heute eine moderne Stadt mit etwa sieben Millionen Einwohnern im Ballungsraum.
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Gebäude im europäischen Stil |
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Im ehemaligen deutschen Club Concordia |
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Villa im italienischen Viertel |
Qingdao (Tsingtao)
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Qingdao mit Blick auf die Altstadt |
1897 wollten auch die Deutschen einen eigenen Stützpunkt in China und hatten sich dafür die Jiaozhou-Buch in Shandong ausgesucht. Als das chinesische Kaiserreich nicht mit sich verhandeln ließ, besetzte man das Gelände kurzerhand unter einem Vorwand und zwang China, einen Pachtvertrag über 99 Jahre zu unterschreiben. Anschließend machte man sich daran, aus dem ehemaligen Fischerdorf eine deutsche Stadt aufzubauen, mit allem Drum und Dran: Kaiser-Wilhelm-Straße, Postamt, Brauerei, Kasernen, Strandhotel... Wie gewonnen, so zerronnen: Nur 17 Jahre später, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, wurde Qingdao von den Japanern erobert. In der Altstadt sind noch viele Gebäude der ehemaligen deutschen Stadt erhalten, obwohl natürlich auch hier - wie in jeder chinesischen Stadt - die Hochhäuser die Stadt umzingeln. Qingdao hat heute im Stadtgebiet etwa fünf Millionen Einwohner.
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Bahnhof von Qingdao |
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Erbaut 1907, heute ein Museum. |
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Ehemaliger Gouverneurspalast |
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Erbaut erst 1932, ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos. |
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Katholische Kathedrale St. Michael |
3. Das alte China - Qufu und der Taishan
Wenn man in Shandong reist, kommt man um Konfuzius eigentlich nicht herum. In der Stadt
Qufu ist er geboren, dort steht der Konfuziustempel, zu dem Kaiser pilgerten, um ihm die Ehre zu erweisen. Dort ist auch die alte Residenz der Familie Kong mit über 400 Gebäuden und dort, im Kong-Hain, liegen Konfuzius und seine Nachfahren begraben. Wir befürchteten, dass im Zuge der neuen Wertschätzung des alten Philosophen die ganze Stadt hochglanzpoliert wäre und sich die Touristenmassen durch die Straßen drängen würden. Aber abgesehen von einigen unvermeidlichen Souvenierläden ist Qufu im Zentrum eine kleine, ruhige Stadt mit einer renovierten alten Stadtmauer. Wir mochten sie sehr.
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Ruhige Gasse in Qufu |
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Stadtmauer von Qufu |
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Ich gestehe: Auch wir haben eine Holzfigur gekauft. |
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Konfuzius' Grabhügel |
Der
Taishan wiederum ist einer der fünf heiligen Berge des Daoismus und angeblich einer der meistbestiegenen Berge der Welt. Die 1300 Höhenmeter müssen über rund 6500 Treppen! bewältigt werden. Überall stehen kleine Tempel und Pagoden, Kaiser und Dichter haben seit Jahrtausenden Inschriften in den Stein meißeln lassen.
Heutzutage geht es ziemlich rummelig zu: Imbisse und Restaurants, Verkaufsstände, Fotografen, Lautsprecher an Bäumen, Leuchtschriften... Eher eine soziologische Erfahrung als ein Naturerlebnis oder gar eine spirituelle Horizonterweiterung. Leider war das der einzige Tag auf unserer ganzen Reise, an dem es geregnet hat. Von dem angeblich so spektakulären Sonnenaufgang am nächsten Morgen sahen wir deshalb nur .... Nebel.
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Imbiss mit Fertigsuppen und Fernseher |
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Lastenträger - man beachte die Wadenmuskulatur! |
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Statt Sonnenaufgang - auch schön! |
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