"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Mittwoch, 26. Juni 2019

MoMo6: Stadtoasen

Der Monatsmotto "Bewegung" und der Wunsch, das viele Draußensein in Kreuth auf meinen Alltag in Hamburg zu übertragen, haben mich nun dazu gebracht, morgens in den Park zu gehen. Eigentlich will ich das schon lange machen, konnte mich aber bisher nicht dazu aufraffen. Dabei habe ich den Wohlerspark, einen der - für mich - schönsten Parks von Hamburg direkt vor der Haustür.

Na ja, direkt vor der Haustür stimmt nicht ganz. Dort sieht es nämlich so aus: 

Aber nur drei Gehminuten weiter gibt es einen magischen Durchgang und plötzlich steht man in einer der Lindenalleen, die den Park durchziehen.
Der Wohlerspark ist ein kleiner Park, eigentlich ein alter Friedhof. 1831 wurde er eingeweiht, 1945 fand dort die letzte Beerdigung statt. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bauten dort Kleingärtner Kartoffeln und Gemüse an, im kalten Winter 1945/46 wurden 115 Alleebäume gefällt und zu Feuerholz verarbeitet. Doch bald danach begann man mit der Restaurierung und 1979 wurde das Gelände offiziell umgewidmet, unter Denkmalschutz gestellt und der Öffentlichkeit als Park übergeben.









Zwischen Bäumen und Blumen stehen immer noch alte, verwitterte Grabsteine, doch das tut der Beliebtheit des Parks keinen Abbruch. Morgens treffen sich dort die Sportler, joggen, machen Dehnübungen oder Taijiquan und Yoga. Mittags ist der Park von Kinderkreischen erfüllt. Anscheinend dient er sämtlichen Kitas der Umgebung als Spielgelände. Und am Wochenende riecht der ganze Park im Sommer nach Grillanzünder. Dann werden Seile und Hängematten zwischen die Bäume gespannt und manch einer sitzt mit seiner Gitarre auf der Wiese.






Und in diesem netten, kleinen Park drehe ich jetzt morgens meine Runden, barfuß, wenn es nicht zu matschig ist. Danach stelle ich mich unter diesen schönen Baum und mache Übungen, die ich im Stehen machen kann. Die Vögel singen sogar noch lauter als in Kreuth (müssen sie ja auch, bei den lauten Straßen in der Umgebung), Eichhörnchen kommen auch vorbei, und wenn ich dann noch einen Windhauch spüre und einen Sonnenstrahl bin ich glücklich.

Schön, den Tag so anzufangen!

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