"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Mittwoch, 20. November 2019

MoMo11: Glück und Gene

Gibt es so etwas wie Glückskinder? Menschen, die schon mit einer besonderen Veranlagung für das Glück auf die Welt kommen? Es scheint so. Tatsächlich halten Wissenschaftler 30 - 50 Prozent unseres persönlichen Glückslevels - oder sagen wir: unseres "subjektiven Wohlbefindens" - für angeboren, den Rest machen Lebensumstände (ca. 40 Prozent) und der Zufall aus. Untersucht hat man das an eineiigen Zwillingen, die kurz nach der Geburt getrennt wurden. Man stellte fest, dass ihr subjektives Glücksempfinden sich - anders als bei genetisch weiter entfernten Personen - kaum voneinander unterschied, obwohl sie in ganz anderen Umständen aufgewachsen waren.

Bei den genetischen Voraussetzungen spielen die Anzahl der Glücksbotenstoffe (Dopamin, Serotonin, Endorphin, Noradrenalin, Oxytocin) eine Rolle und Unterschiede in den Rezeptoren, die diese Botenstoffe aufnehmen und verarbeiten. Außerdem werden angeborene Persönlichkeitsmerkmale dazu gezählt, die kaum veränderbar sind. So scheinen vor allem fünf Eigenschaften positiv mit Glücksempfinden zu korrelieren: emotionale Stabilität, Extrovertiertheit, Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen, Verträglichkeit im Umgang mit anderen und Gewissenhaftigkeit.

Das kann man ungerecht finden. Ist es auch. Aber andererseits haben so auch Menschen, denen Liebe, Sicherheit oder Reichtum nicht in die Wiege gelegt wurden, eine Chance auf Glück.
Es ist wie mit der Gesundheit. Auch da spielen die Gene eine nicht unerhebliche Rolle, aber unser Lebensstil ist ebenfalls von Bedeutung. Und das ist auch hier die gute Nachricht: Mindestens die Hälfte unseres Glücksgefühls können wir selbst beeinflussen und entwickeln. Jeder ist also sozusagen seines halben Glückes Schmied.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen