"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Montag, 2. Dezember 2019

MoMo11: Resümee "Glück"

"Glück" ist ein weites Feld, das wurde mir im letzten Monat klar, ein Feld, das ich nicht mal ansatzweise erschöpfend beackert habe. Alle Disziplinen haben ihre Vorstellung vom Glück, die Philosophie, die Theologie und zunehmend auch die Ökonomie. Immerhin habe ich auf der Suche Wilhelm Schmid und sein Konzept vom "Glück der Fülle" entdeckt, das auch die negativen Aspekte des Lebens einschließt. Es hat mich an Vorstellungen von Daoisten erinnert, die schon vor 2500 Jahren wussten, dass Gegensätze sich bedingen und dass die eine Seite ohne die andere nicht zu haben ist:
Wer sich zur Bejahung bekennt und nicht von der Verneinung weiß, wer sich zur Ordnung bekennt und nicht von Verwirrung weiß, der hat noch nicht die Gesetze des Himmels und der Erde und die Verhältnisse der Welt durchschaut. ... Es ist klar, dass das nicht geht. Und nun doch ohne Aufhören so weiter zu reden, das ist entweder ein Zeichen von Torheit oder von Betrug. (Zhuangzi)
Dann gibt es natürlich die ganze Ratgeberliteratur zum Glück. Ich hätte gerne noch mehr von den Tipps für ein glückliches Leben getestet. (Das wäre mal ein Jahresprojekt: Sich durch die Ratgeber lesen und jeden Monat ein anderes Rezept ausprobieren.)
Ich habe gebastelt (Glück des Selbermachens), aufgeräumt (Glück der Ordnung) und ich habe mir (fast) jeden Tag aufgeschrieben, was mich an diesem Tag am glücklichsten gemacht hat. Am Ende des Monats habe ich mir die Aufzeichnungen durchgelesen und festgestellt, dass die meisten Glücksmomente mit anderen Menschen zu tun hatten, Besuch von Freund*innen, ein schönes Gespräch, ein kuscheliger Abend, ein Kompliment... Weitere Glücksmomente hatte ich in der Natur beim Spazierengehen und beim Malen und Basteln.
Das hat mich auf die Idee gebracht, in Zukunft ein Glückstagebuch zu führen. Ich glaube, es kann helfen, mir darüber klar zu werden, was - jenseits aller Ratgeberliteratur - die Dinge sind, die ich brauche, um mich glücklich zu fühlen. Außerdem lenkt so ein Tagebuch den Fokus auf die positiven Erlebnisse des Tages und das löst ein warmes Gefühl der Dankbarkeit aus.

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