"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Montag, 11. Februar 2019

MoMo2: Unverpackt einkaufen

Ich lese gerade das Buch Ohne Wenn und Abfall von Milena Glimbovski. Sie hat 2014, mit Anfang 20 (!), gemeinsam mit einer Freundin in Berlin den ersten Unverpacktladen namens Original Unverpackt in Deutschland eröffnet. "Wir ... hatten weder von Lebensmitteln noch von BWL eine Ahnung, geschweige denn von Supermärkten". Im Buch beschreibt sie, wie es ihnen trotzdem gelingt, ihre Idee umzusetzen, erzählt von Business-Plänen, Herstellersuche, Crowdfunding, Anfängerfehlern, Glücksmomenten und Rückschlägen bis hin zu einem persönlichen Zusammenbruch aus schlichter Überarbeitung und Überforderung. Mir persönlich fehlt das Unternehmer*innen-Gen. Ich kann mich freiberuflich über Wasser halten und mit wenig Geld auskommen. Aber allein der Gedanke, einen Kredit aufzunehmen, lässt mich nicht mehr ruhig schlafen. Um so dankbarer bin ich, wenn andere dieses Gen für eine gute Idee einsetzen und etwas auf die Beine stellen. Inzwischen läuft Original Unverpackt gut und es sind noch ein Onlineshop und ein Magazin hinzugekommen (mehr).

Vor allem aber hat sich die Idee in den letzten fünf Jahren rasant verbreitet. Mittlerweile gibt es fast in jeder größeren Stadt einen Laden, in dem man unverpackt einkaufen kann (Liste).

Der nächstgelegene für mich in Hamburg ist Stückgut. Darüber habe ich vor knapp zwei Jahren schon einmal geschrieben (alter Post). Ich habe eine Weile dort eingekauft, aber es dann doch wieder gelassen. Warum? Tja. Aus Bequemlichkeit ... immer diese ganzen Glasflaschen und Behältnisse mit sich herumschleppen ... ich kaufe sowieso nicht gerne ein und dann auch noch zusätzlich in ein Extrageschäft ... es ist zu teuer ...

Unser Vorratsregal
Aber eigentlich ist das alles Quatsch. Ja, es ist ein bisschen unbequemer. Man muss den Einkauf besser planen und Gläser, Dosen, Tüten selbst mitbringen. Aber es macht auch ziemlich Spaß, zu Hause dann alles einzuräumen und keinen Müll zu haben. Was die Preise betrifft, so bin ich mir nicht einmal sicher, ob es wirklich teurer ist als im Bioladen. Auf jeden Fall ruiniert es mich nicht, dort einzukaufen. 
Im Moment bin ich durch den Mottomonat jedenfalls wieder sehr motiviert und hoffe, dass diese Begeisterung auch über den Februar hinaus anhält.





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