"Was machen Sie beruflich?"


Das berufliche Leben als Patchwork, entstanden aus Neigungen, Begabungen und - dem Zufall. Einige "Grundfarben" tauchen immer wieder auf und halten alles zusammen. Mein besonderes Interesse gilt: Sprache(n); anderen Menschen und ihren Lebensgeschichten; alternativen Lebensentwürfen jenseits von Konsum und Hektik; fremden Kulturen (insbesondere China) und den reizvollen Unwägbarkeiten interkultureller Begegnungen.

Donnerstag, 7. Februar 2019

MoMo2: Die Wahl zwischen Pest und Cholera

Ich gebe zu, das ist ein bisschen übertrieben. Aber so sieht die typische Biogemüse-Abteilung eines normalen Supermarktes aus:

Eingeschweißte Gurken, Brokkoli in Folie, Champignons im Plastikkorb mit Plastikhülle...
Wer bewusst und nachhaltig einkaufen will, hat die Wahl zwischen Biogemüse mit viel Plastik oder unverpacktem Gemüse, dafür aber aus konventioneller Landwirtschaft.

Grund für diese zweifelhafte Alternative ist eine EU-Verordnung, nach der Biogemüse und konventionell angebautes Gemüse deutlich unterscheidbar sein müssen. Um Plastik zu sparen (!) kennzeichnen also Lieferanten und Supermärkte ihr Bio-Gemüse, das einen kleineren Teil des Angebots ausmacht, mit Aufklebern auf exzessiver Plastikumwickelung. Das Biogemüse soll damit auch vor dem möglichen Kontakt mit Pestiziden, die vielleicht noch am anderen Gemüse haften, geschützt werden. Und es soll frischer wirken oder länger frisch bleiben, obwohl das Plastik meiner Wahrnehmung nach eher den gegenteiligen Effekt hat.
Dass es auch anders geht, zeigt etwa das Beispiel von REWE. Die Firma hat angekündigt, ab April in zunächst rund 630 Filialen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland den weitestgehenden Verbrauch auf Plastikverpackungen im Bereich Bio-Obst und Bio-Gemüse zu testen. Alternativen sind Banderolen, Aufkleber (wie bei Bananen) und "Laserlogos" in der Schale. Man rechnet damit, dass damit jährlich rund 55.000 Kilograumm Kunststoff eingespart werden könnten. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, soll es ausgeweitet werden. Dann werden sicher auch bald andere Supermarktketten nachziehen.
Bis es soweit ist, bleibt nur der Weg in den Bioladen oder den Biosupermarkt, der Einkauf auf dem Wochenmarkt oder im regionalen Unverpacktladen. (Darüber demnächst mehr).
Eine bequeme Alternative ist auch noch die wöchentlich ins Haus gebrachte Gemüsekiste vom Biolieferanten. Je nach Geschmack kann man dabei "à la carte" bestellen oder sich überraschen lassen. Eine gute Möglichkeit, neue Gemüsesorten kennenzulernen.

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